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Vor
vielen hundert Jahren gab es einen langen, tiefen und breiten
Fluss. Er schlängelte sich durch das große, weite
Reich eines mächtigen Königs. An seinem rechten und
linken Flussufer wuchsen grüne Wälder mit alten hohen
Bäumen. Sie waren die schönsten weit und breit. An
manchen Stellen wuchsen zwischen den Bäumen Kletterpflanzen
und dichte Sträucher so nahe beieinander, dass der Wald fast
undurchdringlich war. Die Menschen des Landes wagten sich nicht
in diese Teile der Wälder, weil sie glaubten, dass es hier
nicht mit rechten Dingen zu geht. Sie erzählten sich, dass
hier die Waldelfen wohnten. Hierbei handelt es sich um Wesen, die
den Wald beschützen und aufpassen, dass ihm nichts unrechtes
geschieht. Dem mächtigen König aber war es egal, wer da
im Wald wohnen sollte. Schließlich gehörte das ganze
Land ja ihm alleine. Da musste er niemanden fragen, ob er sich
etwas nehmen durfte oder nicht. So befahl er eines Tages seinem
Ober-Jäger in den Wald zu gehen, um Bäume auszusuchen,
die für den Bau seiner Kutschen benötigt
wurden.
König: Wache, geh und hole mir
den Ober-Jäger. Wache: Jawohl Eure
Majestät, zu Befehl. Ober-Jäger: Sie
wünschen Majestät? König: Ich
habe beschlossen, mir zehn neue Kutschen bauen zu lassen. Du
sollst nun in den Wald gehen und die besten und schönsten
Bäume ausfindig machen. Ober-Jäger:
Mein König! Diese Aufgabe ist bereits getan bevor sie
ausgeführt wurde. König: Wie könnt
ihr den Auftrag erledigt haben. Ihr seid ja immer noch hier, mein
lieber Ober-Jäger? Ober-Jäger: Majestät
können ganz beruhigt sein. Ich spreche die Wahrheit. Das
Volk kann zwar nicht lesen und schreiben. Aber die Geschichten,
die man sich über die wunderschönen Bäume am
Flussufer erzählt, stimmen wirklich. König:
Woher willst denn Du das wissen? Bist Du etwa
Hellseher? Ober-Jäger: Nein mein König.
Aber ich habe Augen im Kopf. Bei der letzten Wildschweinjagd habe
ich die Bäume mit eigenen Augen gesehen. Als Majestät
mir befahlen, dass erlegte Tier aufzuspüren. König:
Stimmt mein Lieber. Im dichten Flusswald hattet ihr das
Tier gefunden. Ober-Jäger: Die
prächtigen Bäume waren mir gleich aufgefallen. Sie
ragten so mächtig in den Himmel, dass es nur diese Bäume
sein können, die in Frage kommen. König:
Ihr habt mich überzeugt. Lasst sofort zwanzig der
höchsten Bäume fällen. Zum Geburtstag meines
Sohnes, des Prinzen, sollen die Kutschen fertig
sein. Ober-Jäger: Euer Befehl wird
sofort ausgeführt.
Noch in der gleichen
Stunde mussten die Holzfäller des Königs in den Wald
eilen, um die besagten Bäume zu fällen. Sie wurden von
Jägern und Soldaten des Königs begleitet. Diese
sollten, wenn erforderlich, die Elfen des Waldes vertreiben.
Niemand glaubte so recht daran, dass es überhaupt solche
Wesen gab. Aber man konnte ja nie wissen. Und als der ganze Tross
von Arbeitern, Jägern und Soldaten im Flusswald angekommen
war, machte man sich sogleich an die beschwerliche Arbeit. Durch
den großen Lärm wurden die Elfen in ihrem
Mittagsschlaf aufgeschreckt. Sie wussten zunächst nicht, was
geschehen war. Erst als sie sahen, was die Holzfäller im
Wald anrichteten, war ihnen klar geworden, was die Männer
des Königs im Wald suchten.
Laub-Elfe: Hurtig,
hurtig aufgewacht. Um den Schlaf sind wir gebracht. Können
nicht mehr weiter ruhen. Müssen irgendetwas
tun. Wurzel-Elfe: Ach Du Schreck, ach Du
Schreck, müssen wir nun alle weg? Dürfen nicht
verweilen, müssen uns jetzt eilen. Baum-Elfe:
Oh weh, oh weh, oh je, oh je, die Säge tut den Bäumen
weh. Das dürfen die nicht machen, dass sind so schlimme
Sachen. Alle Elfen: Doch unser Zauber ist zu
schwach, was machen wir denn bloß jetzt,
ach?(seufz!!!) Laub-Elfe: Ich hab die
rettende Idee, wir gehen zum Zauberer, Herrn Jemine.
Und
so machten sich die drei Elfen augenblicklich auf den Weg, um den
großen, bis in entfernteste Länder bekannte und
berühmte Zauberer Jemine aufzusuchen. Zuvor jedoch griffen
sich die drei Elfen mit Daumen und Zeigefinger an ihre
Nasenspitzen und sagten den Zauberspruch: Nasenloch und
Ohrenschmalz, Dreck von einem langen Hals, spucke dreimal in die
Hand, schon bist Du im Zauberland. Und ob ihr's wohl alle
glaubt oder nicht, waren die Elfen in Windeseile durch die Lüfte
geflogen und beim Haus des Zauberers angelangt. Sie trafen den
Zauberer Jemine gerade dabei an, als dieser sich auf seinen
Zauberstab setzen und zu einer Reise starten wollte.
Alle
Elfen: Hallo Herr Jemine, bitte warten Sie, wir müssen
unbedingt mit Ihnen sprechen. Jemine: Ah die
lieben Elfen. Kommt ihr mich auch mal wieder besuchen? Da habt
ihr euch aber einen schlechten Zeitpunkt ausgewählt. Ich
wollte gerade verreisen. Alle Elfen:
Verreisen!!!!! Wir brauchen euere Hilfe!!!!!!! Jemine:
Ja wenn das so ist, kann ich schlecht nein sagen. Diese
Bitte kann ich euch nicht abschlagen. Kommt mit in mein Haus und
lasst uns alles besprechen.
Sofort begannen
die Elfen damit, dem Zauberer Jemine alles zu erzählen, was
sich bisher im Elfenwald zugetragen hatte. Jemine machte zunächst
ein sehr betrübliches Gesicht. Es war im anzusehen, dass er
ganz angestrengt nachdachte. Ganz plötzlich aber rief er mit
lauter Stimme:
Jemine: Ha!!! Ich hab`s. Baum-Elfe:
Ja wie denn, was denn, wo denn, warum denn? Jemine:
Ganz einfach. Ich habe die Lösung für euer
Problem. Ihr müsst die Leute des Königs einfach wieder
zurück ins Schloss verbannen. Wurzel-Elfe:
Und wie sollen wir das anstellen? Jemine:
Natürlich mit einem Zauberspruch. Laub-Elfe:
Aber unser Zauber reicht nicht aus um Menschen zu
verzaubern.
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